1. Tag: Es geht los!
Der Törnauftakt Richtung Skagen ist gemacht und wir fahren von Enkhuizen Richtung Den Oever, um in die Nordsee zu schleusen. Der Wind bläst kräftig um die 28 kn und wir kreuzen gegenan (lausiger Wendewinkel).
1. Tag: Den Helder querab
Den Helder liegt an backbord querab! Ich werde nun für 3 bis 4 Tage offline sein und gleich geht es durchs Molengat nordwärts!
4. Tag: Hanstholm querab
Hanstholm liegt an steuerbord querab und wir haben noch knappe 90 sm bis Skagen! Was war das für ein Spaß bisher! Ich freue mich aufs Anlegerbier in Skagen!
4. Tag: Skagen
Skagen ist erreicht. Es waren 422 Seemeilen und ich bin 3 1/2 Tage unterwegs gewesen. Ich bin froh es geschafft zu haben und freue mich nun auf Kattegat und Øresund!
5. Tag: Göteborg
Super Schlag rüber nach Göteborg! 6 Bft von Achtern und Sonne bis mittags. Ein herrlicher Tag!
6. Tag: Schlag nach Anholt
Ich lag im Yachthafen Lilla Bommen, der sehr nah am Zentrum der Stadt liegt. Angelegt wird hier übrigens mit Mooringleine. Der nächste Stop ist auf der Insel Anholt geplant.
7. Tag: Anholt
Die Insel Anhold hatte ich gestern erreicht und heute hier einen Tag Pause eingelegt! Es ist eine sehr schöne Insel mit Badestrand direkt am Yachthafen. Der kleine idyllische Ort ist in 15 min mit dem Fahrrad zu erreichen.
8. Tag: Helsingborg
Es war eine tolle Überfahrt von Anholt nach Helsingborg. Jana und Wolfgang von der Krahnich hatten mir in Anholt empfohlen, anstatt Helsingör doch besser Helsingborg anzulaufen, da es dort mehr zu sehen gibt. Danke an euch für den guten Tipp! Die Stadt ist wirklich sehr schön. Der Wind kam heute aus Südwest mit 5 bis 6 Bft. Nur mit der ausgebaumten Genua lagen wir über weite Strecken bei 7 bis 7,5 kn FüG und am Ende im Schnitt bei 6,3 kn für die 62 sm. Ein sehr schöner Segeltag!
Schöne Grüße aus Helsingborg! Der Hafen hier hat auch eine kleine Sauna, die ich natürlich genutzt habe. Morgen wird es ein verhältnismäßig kurzer Schlag nach Malmö sein. Also kann ich einmal wieder etwas länger schlafen.
9. Tag: Malmö
Nach schöner Fahrt bei Windstärke 3 liege ich hier im Yachthafen Limhamn in Malmö, der mir gut gefällt. Die Stadt ist von hier aus in 30 min mit dem Rad zu erreichen. Bei dem Wetter war dort richtig was los. Morgen soll es nach Klintholm gehen. Das sind etwa 45 sm.
10. Tag: Klintholm
Ein schöner Segeltag endet hier in Klintholm. Ich bin heute morgen sehr zeitig in Malmö gestartet, unter der Öresundbrücke durchgefahren und dann an den Kreidefelsen Møns Klint vorbei bis zum Hafen von Klintholm. 47 sm waren es letztendlich. Bei Westwind mit 3 bis 4 Bft war es eine beschauliche Fahrt. Der Hafen ist sehr schön, der Ort selbst eher überschaubar.
11. Tag: Rostock
Der Tag begann planmäßig. Ich hatte um 6 Uhr von Klintholm Richtung Fehmann abgelegt. Wir hatten super Wind und es war eine Rauschefahrt mit 7 kn im Schnitt bis Gedser, wo knapp die halbe Strecke geschafft war. Dann machte ich einen Kurswechsel auf hart am Wind bei 6 bis 7 Bft. Plötzlich drehte ich mich im Kreis und hatte keine Ruderwirkung mehr. Also habe ich den Pan Pan Notruf für technischen Defekt abgesetzt und die umliegende Schifffahrt gewarnt, dass ich manövrierunfähig bin, zumal ich durch eine Schifffahrtsstrasse trieb. Danach habe ich mich über Funk mit dem dänischen Rettungsdienst in Verbindung gesetzt und dann auch mit Bremen Rescue gesprochen, die mir sofort Hilfe angeboten haben. Ich wollte erst einmal Fehlersuche betreiben, bevor Maßnahmen eingeleitet werden. Also bin ich in das Heck des Schiffs gekrabbelt, wo mir nur die Stellung der Ruderstange ungewöhnlich vorkam und die Zugstange für den Geber des Autopiloten abgerissen war. Dann kam die Unterwasserkamera zum Einsatz und das Ruderblatt wurde inspiziert. Ich kam nicht tief genug, aber oben sah es ganz ok aus. Danach holte ich die Notruderpinne heraus, welche sich bei diesem Seegang als suboptimal herausstellte. Es funktionierte einfach nicht, da sie nicht fest genug verschraubt werden konnte und die Ruderkräfte bei dieser Konstruktion ebenfalls nicht aufgenommen werden konnten. Alle Versuche die Notpinne mit Leinen zu fixieren missglückten. Also habe ich dann zwei Stunden später schweren Herzens den Rettungsdienst anfordern müssen. Der Seenotrettungskreuzer Arkona war nach 2 h da. Dann ging es erst richtig los: Leinen fangen und Hanepot festmachen und zwischendurch den verkeilten Anker einholen. Der Aufprallschutz ist dabei abgerissen. Dann riss die Steuerbordabschleppleine. Also musste ich die andere Leine wieder losmachen und die Wurfleine dran befestigen. Danach musste ich die neue Wurfleine wieder fangen und beide Abschleppleinen neu befestigen. Das alles bei schwerer See vorne auf dem Schiff stehend auf die Einfahrt nach Rostock treibend. Aber alles ist gut gegangen. Die Seenotretter meinten hinterher noch anerkennend: "Hast ja auch 'nen harten Tag gehabt!" Stimmt, ihr aber auch! Klasse Leistung, Jungs! Ich liege nun in Rostock und morgen kommt der Techniker. Ich bin optimistisch, dass wir die Ruderanlage wieder hinkriegen.
Das war der etwas anderer Tag im Leben eines Seglers.