Segeln an den kanarischen Inseln

1. Oktober 2019

Zurück auf der Jambo!

 

Anke und ich sind am Sonntagabend in der Marina Rubicon angekommen und ich habe die Jambo so wiedergefunden, wie ich sie vor drei Wochen zurückgelassen hatte. Gestern haben wir ein paar Arbeiten an Bord erledigt und heute Morgen haben wir gegen 10 Uhr abgelegt und sind nach Gran Tarajal auf Fuerteventura gesegelt.

 

Damit ist der Auftakt für drei Wochen Fuerteventura und Lanzarote gemacht. Wir werden uns beide Inseln anschauen und freuen uns sehr.

 

Es ist ein Schlag von 48 sm und 8 Stunden auf Raumschottkurs gewesen bei 5 bis 7 Bft. Gleich zu Beginn begrüßten uns etwa 20 Delfine, die für einige Zeit ums Boot schwammen.

 

Nun genießen wir die Zeit hier in Gran Tarajal. 

 


4. Oktober 2019

Raue Fahrt nach Puerto del Rosario

 

Nach Norden ist es erwartungsgemäß bei vorherrschendem Nordostwind um 6 Bft etwas schwieriger. Wir haben 6 Stunden für die 24 sm von Gran Tarajal hierher gebraucht und waren bei 6 bis 7 Bft gegenan unter Maschine unterwegs. Aber alles ist gut. Wir haben die Leinen in der Marina festgemacht.

 

Hier sind kürzlich neue Schwimmstege installiert worden und nun ist auch Platz für Gastlieger, die früher im Hafen ankern mussten. Es ist wohl noch nicht alles fertig, denn der Strom funktioniert nicht und Duschen gibt es auch nicht. Aber das ist für uns kein Problem.

 

Gestern haben wir uns mit einem Mietwagen die Insel angeschaut. Wir sind gen Süden zu den Stränden von Jandia gefahren und nach Morro Jable und es war sehr schön. Insbesondere Morro Jabble mit tollem Strand, vielen Restaurants an der Strandpromenade und geschütztem Ankerplatz direkt davor, fanden wir sehr beeindruckend. Fast wären wir noch hingefahren, um dort einmal zu ankern. Aber es passt leider nicht in den Zeitplan, aber definitiv machen wir das beim nächsten Mal.

 

Weiter sind wir in die Berge nach Morro Velosa gefahren und haben dort die herrliche Aussicht über die Insel genossen. In Tuineje sind wir an einer Ziehenkäserei vorbei gekommen und haben ein paar Stücke eingekauft.

 

Auch Gran Tarajal hat uns gut gefallen. Die Marina ist ganz gut, auch wenn die sanitären Anlagen zu wünschen übrig lassen, was für uns wirklich kein Problem ist, da wir eh lieber an Bord duschen.

Es ist bisher eine schöne Zeit gewesen. 

 


6. Oktober 2019

Herrliche zwei Tage auf Fuerteventura

 

Gestern sind wir von Puerto del Rosario zur Isla de Lobos gefahren, haben einen Ankerstopp eingelegt und den Nachmittag dort mit Schwimmen verbracht.

Heute fahren wir das kurze Stück nach Corralejo. Bei der Anfahrt versuche ich mit Port Controll und der Marina über die Kanäle 12, 09 und 16 Kontakt aufzunehmen, um uns anzumelden und die Freigabe zur Einfahrt zu bekommen, denn Corralejo ist ein stark frequentierter Fährhafen. Leider ohne Erfolg.

 

Also fahren wir einfach vorsichtig hinein und nehmen uns einen guten freien Liegeplatz. Wir fragen noch die Stegnachbarn, ob dort jemand liegt, bekommen jedoch nur ein Achselzucken. Das ist ja quasi ein Ja.

Dann machen wir uns zum Hafenbüro auf und fragen einen Security-Guard nach dem Weg. Wie sich herausstellt, ist das Hafenbüro heute geschlossen, da Sonntag ist. Das haben wir glatt vergessen. Aber wir können hier für eine Nacht liegen bleiben, bestätigt er uns und kurz darauf am Steg auch noch sein Chef.

 

Wir nehmen unsere Klappräder und schauen uns den Ort an, der uns gut gefällt mit vielen Tapas-Bars und Restaurants. Weiter geht’s zu den Dünen von Corralejo mit dem herrlichen Strand. Leider verfahren wir uns und brauchen über eine Stunde in der Mittagshitze.

 

Glücklicherweise finden wir den Strand und dazu noch eine sehr nette kleine Beachbar, wo wir uns erst einmal ausruhen und mit kaltem Cerveza erfrischen können.

Die Dünenlandschaft mit dem Strand ist traumhaft und wir genießen den Rest des Nachmittags am Strand.

 

Morgen nehmen wir Abschied von Fuerteventura. Die Insel hat uns gut gefallen mit einigen netten Orten. Auch die Liegeplatzsituation war gar nicht so schlecht. Bis auf Puerto de Castillo hat es immer geklappt.

Morgen geht’s weiter nach Lanzarote. Wir wollen uns diese Insel in den nächsten 10 Tagen ebenfalls anschauen.

 


7. Oktober 2019

Ein toller Segeltag

 

Ich glaube, es ist heute einer der schönsten Segeltage hier an den kanarischen Inseln gewesen. Bei Windstärke 4 sind wir hart am Wind gegen den Nordostwind angekreuzt. Von Corralejo bis nach Puerto Calero sind es etwa 18 sm gewesen.

 

Die Marina ist sehr schön mit vielen Restaurants. Das Wetter spielt auch mit. Tagsüber sind es um die 28 Grad und nachts kühlt es sich auf 23 Grad ab. Für uns ist es perfekt. 


8. Oktober 2019

Ein schöner Schlag nach Arrecife

 

Aus der direkten Strecke von 12 sm von Puerto Calero hierher sind es 22 sm gegen den Wind kreuzend geworden und wir haben es hart am Wind um die 20 kn genossen.

 

Wir haben einen guten Liegeplatz in der Marina Lanzarote bekommen und lassen den Abend ausklingen in einer kleinen Tapas-Bar am kleinen Fischereihafen in der Stadt. 


10. Oktober 2019

La Graciosa

 

Wir sind gestern spätnachmittags in der Marina angekommen und hatten auf einen Liegeplatz gehofft. Telefonisch und per Funk haben wir vorher niemanden erreichen können.

 

Also fahren wir hinein und treffen ein deutsches Seglerpärchen, die mit ihrer Yacht am Außensteg liegen. Hier erfahren wir, dass man sich 48 Stunden vorher anmelden muss und sie 2 Tage vor Anker gelegen haben, bevor sie einen Liegeplatz bekommen haben.

 

Da winkt auch schon der Security-Guard am Nachbarsteg und wir fahren rüber. Anke spricht mit ihm auf spanisch und ich verstehe wie immer kein Wort. Es geht hin und her, aber an dem Kopfschütteln merke ich schon, dass es nichts wird. So ist es auch. Anke sagt, dass wir keinen Platz bekommen. Mir sagt es der Mann dann auch noch einmal auf spanisch.

 

Wir müssen dann wohl sehr enttäuscht und traurig schauen, denn plötzlich sagt er noch etwas und Anke übersetzt: ,,Wir können eine Nacht bleiben, sollen uns aber um 8 Uhr morgen früh in der Capitania melden.“

Super, wir sind sehr dankbar und freuen uns sehr. Am nächsten Morgen sind wir um 8 Uhr im Hafenbüro und können den Platz sogar noch für eine zweite Nacht behalten, mehr würde jedoch nicht gehen. Das passt super für uns. Die Liegegebühr beträgt 5,50 Euro pro Nacht und ist damit die mit Abstand niedrigste, die wir je hatten.

 

Heute haben wir uns Mountainbikes geliehen, gleich die Elektroversion, was bei den Steigungen und dem Klima eine gute Wahl gewesen ist. Befestigte Straßen gibt es hier auch nicht.

 

Wir radeln zum traumhaften und bekannten Strand Las Conchas. Die Straße ist sandig, wellig und teilweise steinig. Selbst mit den Mountainbikes muss man ganz schön aufpassen, nicht in ein Loch oder über einen Stein zu fahren. Mit unseren Bordfahrrädern wäre es überhaupt nicht gegangen.

 

Der Strand ist traumhaft, aber zum Schwimmen nicht ganz ungefährlich, da der Atlantikschwell hier ungehindert am Strand bricht.

 

Mittags essen wir im kleinen, etwas abseits gelegenen Restaurant Tasquita. Das Essen ist für den Fischliebhaber unschlagbar und dazu sogar auch im Preis. Nachmittags radeln wir noch nach Pedro Barba und schauen uns diese kleine Siedlung an.

 

Es ist ein toller Aufenthalt hier, denn die Insel hat vieles von ihrer Urtümlichkeit bewahren können. Tagsüber kommen zwar viele Tagesausflügler, aber abends ist man hier wieder unter sich. Uns gefällt es hier richtig gut und auf jeden Fall kommen wir in ein paar Jahren noch einmal wieder. Ich hoffe, dass sich hier nichts ändern wird und die Zeit weiterhin, wenn auch nicht stehen bleibt, so doch zumindest etwas langsamer geht. 

 


11. Oktober 2019

Zurück in Arrecife

 

Bei Windstärke 3 und halbem Wind ist es eine beschauliche Fahrt gewesen. Wir sind wieder in der Marina Lanzarote, da morgen ein weiteres Crewmitglied in Arrecife landen wird und wir zu dritt die letzte Woche auf Lanzarote verbringen werden.

 

Am Sonntag geht es zur Marina Rubicon und wir wollen uns noch mit einem Mietwagen die Insel anschauen. 

 


11. Oktober 2019

Roadtour Lanzarote!

 

In Arrecife haben wir Mats an Bord genommen und sind zurück zur Marina Rubicon gesegelt. In den letzten beiden Tagen haben wir uns nun die Insel mit einem Mietwagen angeschaut.

 

Gestern sind wir zum Parque National de Timanfaya gefahren. Dort haben wir über dem Vulkanschlund geröstete halbe Hähnchen essen können. Hier ist der letzte Ausbruch erst im 19. Jahrhundert gewesen und an einigen Stellen ist die Erde noch richtig heiß. Danach sind wir mit dem Bus durch die beeindruckende Lavalandschaft gefahren.

 

Nachmittags sind wir kurz nach Puerto del Carmen gefahren und haben uns die Marina angeschaut, in der wir keinen Liegeplatz bekommen hatten. Die Marina ist tatsächlich nicht für viele Segelyachten ausgelegt und wir waren wohl sehr gut in Arrecife aufgehoben.

 

Heute fahren wir zuerst in die Weinberge und besuchen das Weingut Vega de Yuco, wo auch der bekannte Weißwein Yaiza hergestellt wird. Die Weinreben wachsen hier in kleinen Mulden, die zusätzlich mit in einem Halbkreis angeordneten kleinen Steinwällen geschützt sind. Wir kaufen natürlich ein paar Flaschen Wein.

 

Weiter geht’s zum Mirador del Rio, einem der höchsten Punkte auf der Insel im Nordwesten mit einmaligem Blick auf die Insel La Graciosa. Danach besuchen wir die Aleoveraplantage Lanzaloe, die auch sehr sehenswert ist. Weiter geht es nach Orzola, von wo die Fähren zur Insel La Graciosa abfahren, und stärken uns in einem Restaurant mit einer guten Paella.

 

Als nächstes stehen die Lavahöhlen Cuevas de los Verdes auf dem Programm, die ebenfalls sehr interessant sind. Tief im Inneren werden manchmal sogar Konzerte gegeben.

 

Zum krönenden Abschluss besuchen wir das Haus von César Manrique in Tahíche. Dort sind die Räume teils unterirdisch in alte Lavablasen hineingebaut und mit kleinen Gängen verbunden. Auch die schön angelegten kleinen Gärten drum herum laden zum Verweilen ein. Hier könnten wir uns auch vorstellen zu wohnen. Echt cool.

 

Nun genießen wir noch die letzten paar Tage in der Marina Rubicon bis es am Sonntag heißt, Abschied zu nehmen.